Maler Bildhauer Architekt Anatom Mechaniker Ingenieur Naturphilosoph = Universalgelehrter

Leonardo da Vinci beeindruckt bis heute als universeller und schöpferischer Gelehrter, der seiner Zeit in vielerlei Hinsicht weit voraus war. Geboren 1452 in Vinci, nahe Florenz, widmete er sich sowohl Naturwissenschaften und Technik als auch Kunst und Musik. Als einer der Ersten erforschte er intensiv die Anatomie von Mensch und Tier und arbeitete als „ingegnier”.

Im Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik der Fachhochschule Bielefeld bewegen sich Studierende und Lehrende im Projekt DA VINCI 500 auf den Spuren von Leonardo da Vinci. Die für Ingenieurstudiengänge ungewöhnliche Verknüpfung von Kunst, Historie und Technik können auch die Besucherinnen und Besucher unserer Ausstellungen erleben. Die besonders in diesem Studiengang geforderte Fähigkeit, bei der Entwicklung neuer Produkte Flexibilität und Phantasie zu zeigen, wird durch Leonardos Maxime „Es gibt immer eine andere Möglichkeit“ einprägsam vor Augen gehalten und motiviert die Studenten. Sie sind in die Zeit der Renaissance eingestiegen, haben ein Gespür für Zusammenhänge, Leben und Wirken bekommen, um dann auf Basis von Leonardos Skizzen Demonstations-Objekte zu erschaffen. Dabei gilt die Forderung: so nah wie möglich an Leonardos Zeichnungen zu bleiben. Die Modelle anfassen und bewegen bedeutet im wahrsten Sinne des Wortes „Leonardo Da Vinci begreifen“.

Die Ausstellung präsentiert Da Vincis Hubwerkzeuge, Getriebe, Brückenkonstruktionen oder die technische Umsetzung der archimedischen Schraube. In ihnen spiegeln sich Komplexität und Genialität Leonardos wieder. Die Modelle können nicht nur betrachtet werden, sondern auch ausprobiert und technische Abläufe nachvollzogen werden. Sie laden ein zum Experimentieren und zum Eintauchen in die Welt des Universalgelehrten. Zeichnungen aus Leonardos Skizzenbüchern ergänzen die Modelle und erlauben einen umfassenderen Einblick in sein Schaffen.

In unserem Begleitprogramm zur Ausstellung wird für jede Altergruppe etwas geboten. Von Experimentiermöglichkeiten in der Fälscherwerkstatt oder im Brückenbau-Projekt werden die Ideen von Leonardo Da Vinci aufgegriffen und in Gruppen umgesetzt.

Wer sich noch intensiver mit mathematischen Unlösbarkeiten auseinanderstzen möchte kommt zum Vortrag von Dr. Dr. Norbert Herrmann am Samstag, den 4. März 2023 unter dem Thema „Leonardo da Vinci und die Quadratur des Kreises“. Im Vortrag geht Dr. Herrmann auf die Probleme der klassischen Geometrie, wie die Winkeldreiteilung, die Würfelverdoppelung und die Quadratur des Kreises ein. Lebendig und mit einem besonderen Blick auf das Unlösbare veranschaulicht Dr. Herrmann ein spannendes Kapitel der Mathematikgeschichte in der Epoche der Renaissance.

So vielfältig wie Leonardos Schaffen sind auch die pädagogischen Angebote und spiegeln sich im Workshop „Betrachten, Analysieren, Skizzieren“ mit Annett Antonia Gräske wieder. Die Teilnehmer lernen die Farbenlehre und Maltechnik von Da Vinci kennen und erfahren, welche Gewichtung dabei Licht und Schatten spielen.   

Weitere Sonderausstellungen der vergangenen Jahre finden Sie hier.

Begleitprogramm DA VINCI 500 – Bewegende Erfindungen