Im Kontext des von Wilhelm Ostwald erstellten Farbsystems spielt das farbtongleiche Dreieck eine wesentliche Rolle. Die Umsetzung der Farbentafeln (U24) ist das Ergebnis langjähriger Versuche verschiedener Fachleute. Die Anordnung und Zusammensetzung der Farben auf den Tafeln entsprechen den Gesetzmäßigkeiten der Farbenlehre Wilhelm Ostwalds, welcher auch die urheberrechtliche Genehmigung für weitere spätere Ausführungen erteilte.

Jede der 24 Farbentafeln zeigt ein farbtongleiches Dreieck, das heißt alle Verbindungen einer Vollfarbe mit der Grauleiter. In der Beschreibung zu den Unesma 24 Farbentafeln, auch kurz U24 genannt, erklärt Wilhelm Ostwald für jede der 680 Farben ist ein Normzeichen festgelegt, welches die Farbe eindeutig kennzeichnet. „Dieses Normzeichen besteht bei 672 Farben aus einer Zahl und zwei Buchstaben, bei 8 Farben nur aus einem Buchstaben.“ In der rechten oberen Ecke befindet sich die Normzahl. Die zwei Buchstaben mit dem Hinweis auf die Beigabe von Schwarz und Weiß befinden sich auf dem transparenten Deckblatt. Zum Beispiel: das ganz rechte äußere Farbquadrat auf der Tafel 8 hat das Normzeichen 8 pa. Für die auf der linken Seite in einer senkrechten Reihe angeordneten Farben ist nur ein Buchstabe als Kennzeichnung notwendig. Diese Farben von Weiß, über verschiedenen Grautöne zu Schwarz bezeichnet Wilhelm Ostwald als „unbunte Farben“ und auch als „Grauleiter“. „Die Graustufen werden, vom Weiß beginnend, unter Fortlassung jedes zweiten Buchstabens nach dem Alphabet bezeichnet: a, c, e, g, i, l, n, p. Die Farbe a ist Weiß, c ist ein sehr helles Grau, e ist ein etwas dunkleres Grau, p entspricht dem in Farbaufstrichen gebräuchlichen Schwarz.“

Bei den Buntfarben unterschied Wilhelm Ostwald 8 Hauptfarben: Gelb, Kress, Rot, Veil, Ultramarinblau, Eisblau, Seegrün und Laubgrün. Innerhalb dieser 8 Hauptfarben gibt es je 3 Abstufungen. So besteht der Farbtonkreis aus insgesamt 24 Farbtönen, welche mit den Ziffern 1 bis 24 bezeichnet werden.

Für die Anwendung der Farbentafeln benannte Wilhelm Ostwald drei Gruppen: zur Verständigung, der Ordnung und der Harmonie. Außerdem vertrat er die Meinung das „Farbengefühl läßt sich aber durch Erziehung steigern, Unterricht, Übungen und Vergleiche fördern es besonders. Dies ist eines der Gebiete, auf denen die Unesma-Farbentafeln wirken sollen.“

Der Unesma-Verlag war der „hauseigene“ Verlag von Wilhelm Ostwald, auch auf manchen Produkten als Unesma-Verlag G. m. b. H. bezeichnet, welcher seinen Sitz in der Kantstrasse 17 in der Leipziger Südvorstadt, später in Großbothen hatte.

Die Farbentafeln sind per Handaufstrich hergestellt, deren Oberflächen vollständig matt sind, sodass die Farbe aus jedem Blickwinkel der Beleuchtung gleich aussieht. Alle einzelnen Farbfelder wurden manuell auf die Trägerpappen aufgeklebt. Eine übersichtliche Gliederung und Gestaltung im DIN A6-Format macht sie gut nutzbar.

Maße: 10,5 × 15cm

Quelle: Farbenfibel, Wilhelm Ostwald